Artgerechte Bedürfnisse
Authentizität, das bedeutet für uns "Echtheit im Sinne von Ursprünglichkeit". Dies umfasst alle Bereiche der artgerechten Hundehaltung. Angefangen bei hundgerechter, ausgewogener Ernährung, über rasse- und typgerechter Auslastung durch körperliche Bewegung oder Aktivierung der Sinne, bis hin zum angeborenen Bedürfnis nach Ruhe, Schutz und Wärme.
Am Anfang war die Höhle
Blickt man zurück auf die gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund, so wird einem schnell klar, dass diese Beziehung seit jeher eine der ältesten und intensivsten der Menschheitsgeschichte ist. Wissenschaftlich belegt ist, dass der Wolf, als direkter Vorfahre unserer Haushunde, das erste Tier war, welches durch den Menschen domestiziert wurde. Fossile Funde und genetische Analyse zeigen, dass sich diese Domestizierung vor mindestens 15.000 Jahren zugetragen haben. Ein internationales Forscherteam hat Anfang 2021, in einer Höhle im Südwesten Deutschlands, neue Hinweise darauf gefunden, wie der Übergang von Wölfen zu gezähmten Hunden stattgefunden haben könnte.
Die dort gefundenen fossilen Knochen wurden mit verschiedenen kombinierten Methoden untersucht. Durch die Verknüpfung von Morphologie, Genetik und Isotopie konnten die Wissenschaftler um Chris Baumann vom "Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment" an der Universität Tübingen so feststellen, dass die Knochen aus vielen verschiedenen genetischen Linien stammen und die daraus neu sequenzierten Genome die ganze genetische Bandbreite von Wolf bis Hund abdecken.
Diese Durchmischung von verschiedenen Wolfslinien sowie die Nähe der Tiere zu unseren steinzeitlichen Vorfahren im Jungpaläolithikum und die Hinweise auf eine recht eingeschränkte Ernährung, lassen die Wissenschaftler annehmen, dass die Menschen in dieser Region, bereits vor 16.000 bis 14.000 Jahren Tiere gezielt gezähmt und aufgezogen haben. "Ein Ursprung der europäischen Hunde könnte demnach im Südwesten Deutschlands liegen", sagte Baumann.
Die Wissenschaft verfolgt zwei Ansätze, wie sich diese Hundwerdung abspielte. Zum einen durch die aktive Rolle unserer Vorfahren, welche Wolfswelpen per Hand aufzogen und in die Gemeinschaft integrierten. Von der so entstandenen Kooperation zwischen Zwei- und Vierbeinern hätten alle Beteiligten profitiert, etwa bei der Jagd. Zum anderen gehen Forscher von einer "Selbstdomestikation" aus, bei der wilde Wölfe gelernt haben könnten, dass es sich in der Umgebung von Menschen gut leben lässt. Überreste von erlegten Tieren (Fleischreste, Inneren) waren wohl so verlockend, dass sich die vormals wilden Tiere selbstständig an den Menschen gewöhnt haben und immer zahmer geworden sind.
https://www.nature.com/articles/s41598-021-83719-7
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