Neuer Kollege Bürohund

Neuer Kollege Bürohund

Erfreuliche Nachrichten, denn immer mehr Angestellte dürfen ihren geliebten Vierbeiner mit ins Büro nehmen. Und auch die corona-bedingte Zunahme von Homeoffice-Lösungen führt dazu, dass mehr Hundebesitzer mehr Zeit mit ihrem Hunde im heimischen Büro verbringen können. Und wie in jeder Bürokonstellation, egal ob aus Zwei- oder Vierbeinern bestehend, hält auch diese neue Situation - für beide Seiten - Überraschungen und Herausforderungen bereit.

 

Die Freude im (noch hundefreien) Büro ist groß, wenn man erfährt, dass Kollege XY ab morgen seinen Hund mit zur Arbeit bringen darf. Schließlich bringt ein Vierbeiner frischen Schwung in die Räumlichkeiten und wird der Stimmung im Team gut tun.

Bislang kennt man den neuen vierbeinigen Mitarbeiter allerdings nur vom Hören-Sagen und von einigen Bildern auf den sozialen Medien. Wirkt generell harmlos, aktiv und niedlich, teilweise gekonnt in Szene gesetzt. Was soll da schon schiefgehen? Am Morgen des Einzuges von “Fiffi”, schleppt besagter Kollege eine Liegematte plus mehrere Kuscheldecken, diverses Hundespielzeug in Form von Bällen und quitchenden Gummihühnchen sowie mehrere Kauartikel durch die Bürotür, während sein Vierbeiner schon mal alle neuen Kollegen mit einem freudigen Schwanzwedeln begrüßt.

Husch, husch ins Körbchen

Der neue Hundeliegeplatz ist schnell eingerichtet, sieht tendenziell recht gemütlich aus und schon macht sich der feinwürzige Geruch von erwärmten Hundefutter zum Frühstück im weiten Rund des Büros breit. Kurze Zeit später kommt “Fiffi” satt und augenscheinlich zufrieden aus der Büroküche, sucht seinen neuen Liegeplatz hinter dem Schreibtisch von Herrchen auf, richtet diesen fachmännisch mit den Pfoten her und fällt erst mal in ein vormittagliches Fresskoma. Hunde müsste man sein…

Nach exakt 75-90 Minuten scheint der Verdauungsschlaf erst mal beendet und Herrchen nimmt Leine und Vierbeiner mit zur ersten Gassirunde ums Bürogebäude.

Genau jetzt, wenn der bislang unauffällige Vierbeiner von seiner ersten Gassirunde wieder zurück in die Büroräume kommt, zeigt sich, mit welcher Art von Kollege man es hier wirklich zu tun hat. Zu den am weitesten verbreiteten Typen gehören: 

“Bürohundetyp 1 - Der aufgedrehte Wirbelwind” 

Bürohund aktiv im Homeoffice Büro

Der Büroflur ist seine hauseigene Sprintstrecke, 25 Meter in unter 6 Sekunden. Die Bürostühle der Kollegen sind nicht mehr als Slalomstangen, die es wieselflink zu umkurven gilt. Das stylische Sofa im Eingangsbereich federt auch ganz vorzüglich. Schlussendlich sind sechs Kollegen nötig, um den hyperaktiven Vierbeiner einzufangen. Ihr wolltet mehr Schwung im Büro? Dafür sorgt dieser Wirbelwind garantiert!


“Bürohundetyp 2 - Der nimmersatte Feinschmecker” 

Hund Büro Bürohund Essen

Vor diesem vierbeinigen Kollegen ist nichts Essbares sicher. Den Jungs aus der IT werden die Leberwurst-Stullen aus dem Rucksack gemopst, die Mädels vom Empfang haben die Schublade immer prall mit Leckerlis gefüllt und wo sind eigentlich die Snacks aus dem Meetingraum hin? Wer diese immer hungrige Spezies als neuen Kollegen bekommt, darf sich schon mal an nassgeschlabberte Finger gewöhnen.

 

 

“Bürohundtyp 3 - Der Profi-Chiller”

Bürohund Entspannung in Schlafhöhle

Kaum im Büro angekommen geht´s ohne Umwege zum Hundeliegeplatz neben Herrchen. Sobald die favorisierte Schlafposition gefunden ist, werden alle Viere langgestreckt und der, anscheinend nur kurzzeitig unterbrochene Verdauungsschlaf, wird genüsslich fortgesetzt. Je nach Exemplar erschallt mitunter ein grollendes Schnarchen, ein zufriedenes Schmatzen im Schlaf oder ein zartes Bellen durch die Büroräume, wenn mal wieder im Traum Eichhörnchen gejagt oder aufdringliche Artgenossen zurechtgewiesen werden müssen. Dieser Typus ist fast unsichtbar und integriert sich so hervorragend ins Team.

 

“Bürohundtyp 4 - Der allzeit bereite Ranger”

Bürohund Entspannung Schlafplatz Hund Büro

Das Büro ist ganz klar sein Revier. Und das lässt er auch gerne jeden wissen. Die täglichen Besuche diverser Lieferdienstfahrer werden mit aufgeregten Gebell kommentiert und auch bei Geschäftspartnern hinterlässt er garantiert einen bleibenden Eindruck, wenn gekonnt, in geübter Türstehermanier, der Zugang zum Meetingraum verwehrt wird. Dieser Typ Bürohund braucht klare Regeln und muss lernen, sich im Büro angemessen zu verhalten. Ein fester Schlaf- und Ruheplatz ist dazu unabdingbar.

 

“Bürohundtyp 5 - Der unersättliche Kuschler”

Kuscheln Hund Kuschelhöhle Welpe

Hochkonzentriert wird die Präsentation fürs nächste Meeting gebastelt, da merkt man es erst am Bein, dann wird die Hand liebevoll angestupst. Keine Reaktion? Dann wird die Hand gerne auch mal fester liebevoller zum Streicheln animiert. Und wer nach 5 Minuten massieren denkt, das reicht, falsch gedacht. Ist der gesamte Hund nach knapp 30 Minuten zufrieden, wackelt er zufrienden zum nächsten Kollegen. Mal sehen, wie gut seine Massagekünste sind. Besonders raffinierte Exemplare dieser Gattung schaffen es sogar auf den Schoß, um dort gestreichelt zu werden. Vierbeiner, die dies im Business-Meeting schaffen, zählen zur absoluten Weltspitze der Kuschler.

 

Positive Effekte bei allen Beteiligten

Aber egal, welcher Typ Euer neuer vierbeiniger Kollege im Büro auch sein mag, schnell lässt sich feststellen, wie positiv sich dies insgesamt auf die Stimmung im Büro auswirkt.

Der sonst latent angespannte Chef wird zusehends entspannter, wenn er nebenbei und unbewusst “den Neuen” streichelt. Der schüchterne Kollege aus der Buchhaltung blüht regelrecht auf beim Ballspielen und die sonst eher gemütlichen Kollegen, die bislang ihre Mittagspause in der Küche verbracht haben, genießen die frische Luft und Bewegung bei einer Gassirunde mit dem neuen Bürohund.

Wir sehen Bürohunde als absolute Win-Win-Win-Situation für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und natürlich für den Hund. Der in Berlin ansässige "Bundesverband Bürohund e.V." unterstützt seit 2014 Hundebesitzer, Vierbeiner und hundefreundliche Arbeitgeber bei der erfolgreichen Integration in den täglichen Arbeitsalltag. Auf der Webseite lassen sich neben praktischen Tipps, auch gute Argumente “Pro Bürohund” finden.

Welcher Chef freut sich nicht darüber, dass Mitarbeiter zufriedener und leistungsfähiger sind, wenn Hunde im Büro erlaubt sind. Oder, dass Bürohunde aktiv den Stresspegel von Mitarbeitern reduzieren und so helfen, Burnout zu vermeiden?

 

Im Homeoffice mit Hund 

Aber nicht nur der Arbeitsalltag im Büro stellt eine neue Situation für Hund und Herrchen/Frauchen dar. Viele Arbeitnehmer nutzen aktuell und wohl auch zukünftig die Möglichkeit, mehr von zu Hause im Homeoffice zu arbeiten. So schön es auch ist, dass man mehr Zeit mit seinem Hund verbringen kann und mehr Flexibilität in der individuellen Zeitgestaltung hat, genauso wichtig ist es, dass man für sich und für seinen Hund einen geregelten Tagesablauf schafft. Routine gibt jedem Vierbeiner Sicherheit.

Büro Hundschlafplatz Hundehöhle im Büro

Während der Hund die zusätzliche Gesellschaft seines Zweibeiners im Homeoffice durchaus zu schätzen weiß, sollte es klare Regeln geben, damit Videokonferenzen nicht im Chaos enden oder die täglichen Arbeitsaufgaben darunter leiden. Biete Deinem Hund daher am besten einen Liegeplatz in der Nähe Deines Schreibtisches an. So kann er Dich im Blick behalten und fühlt sich nicht ausgeschlossen, als wenn er in einem anderen Raum liegen muss. Schließlich ist Hunden die Nähe zu ihrem Rudel das Wichtigste. Dein Hund wird die neue Situation sicher schnell annehmen und es genießen, dass er direkt neben Dir ausgiebig entspannen kann.

Fazit:

Die Möglichkeit, seinen Hund mit ins Büro zu nehmen oder mehr Zeit mit ihm im Homeoffice zu verbringen ist eine tolle Gelegenheit, die Beziehung zwischen Hund und Hundebesitzer zu stärken. Mehr Zeit zusammen verbringen zu können, wird sich positiv auf das eigene und das Wohlbefinden des Hundes auswirken. Wichtig für alle Beteiligten sind klare Regeln und Routinen im Tagesablauf, ebenso wie dafür zu sorgen, dass der Hund einen festen Platz hat, an dem er sich ausruhen, entspannen und zurückziehen kann.

 

Ist Dein Hund ein Bürohund oder mit Dir im Homeoffice?